Beim Dehnen sing ich Balladen ...

von der Lippe

 

Zu Gast im Kunstwerk war am Donnerstag kein geringerer als Jürgen von der Lippe. Gehört oder gelesen hat man seine Witze schon oft und der Meister der spitzen, schnellen Zunge serviert an einem Abend immer gleich ganze Salven an Pointen. Dieser Abend war als Lesung aus dem neuesten Werk „Bein Dehnen singe ich Balladen...“ausgelegt.

 

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Meist handeln seine Geschichten von dem ewigen Zank zwischen Mann und Frau. Daneben gibt es den Mann beim Arzt, Gespräche unter Männern, Geschichten von Adam und Eva…

 

Das Wunderbare an den Geschichten ist, dass sie sowohl von den männlichen Zuhörern als auch den weiblichen Zuhörerinnen gleichermaßen angenommen werden. Mögen sie noch so frauen- oder männerfeindlich sein. Sie werden so genommen wie sie sind: Als humorvolle Geschichten. Mal mehr oder weniger umfangreich. Immerhin nicht so lang, dass der Zuhörer das Interesse verliert. Andererseits nicht so kurz, dass die Pointe nicht verstanden wird.

 

 

 

Eine Kostprobe gefällig? Nun denn:

 

 

 

Sie: „Guck mal, die Frau da hinten hat die gleiche Leggins wie ich.“

 

Er:    „Deine Blümchen sind aber viel größer“

 

oder

 

Sie:  „Was machst du da?“ 

 

Er:    "Ich lecke deine Handgelenke.“ 

 

Sie: "Warum?"

 

Er:    "Weil hier steht, dass das die weibliche Lust entfacht, weil die Haut dort sehr dünn ist

 

         und Berührungen intensiv wahrnimmt.“ 

 

.Sie: "Ich würde aber gerne mein Ei essen, ohne alles voll zukleckern."

 

Er:    "Schön, dann wenden wir uns dem Bauchnabel zu. Der wird hier auch als sensible beschrieben. Apropos, da fällt mir ein Witz aus meiner Studentenzeit ein: Wozu dient der Bauchnabel?“ 

 

Sie:  "Weiß nicht.“ 

 

Er:    "Wenn man - wie wir - im Bett frühstückt, kann man das Salz fürs Ei rein tun.“ 

 

Sie   "Sehr witzig.“ 

 

 

 

Hört sich simpel an, meisterhaft vorgetragen entwickelt sich jede Zeile, jeder Schnipsel zum Lacherfolg.

 

Ein Buch voller Witze, ein humoristischer Ratgeber für viele Lebenslagen und nicht selten präsentiert von der Lippe unnützes aber interessantes Wissen. Das Publikum lässt sich von der Lesung mitreißen und ist begeistert. Ganz sicher gibt es keinen Besucher, der sich nicht vor Lachen die eine oder andere Träne wegdrückte.

 


Jede Lustig-Kur fördert die Durchblutung, beansprucht die Bausmuskulatur, das Zwerchfell und macht glücklich. Vielleicht erkennen Krankenversicherer irgendwann den wahren Wert und verordnen Besuche auf Kassenrezept. Bis dahin kann der Kauf eines Tickets – ersatzweise Buch oder Doppel-CD – nur empfohlen werden.