Eine mollige Wärme nimmt die Besucher bei dem Betreten des Zeltes in Empfang. Wer befürchtet hatte, dass es ein ungemütlicher und frischer Abend werden könnte, wurde angenehm überrascht. Die Wartezeit bis zum Beginn der Veranstaltung lässt sich kurzweilig im geräumigen Empfangsbereich überbrücken und das leibliche Wohl kommtgewiss nicht zu kurz.

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HÖCHSTSTRAFE - 25 Jahre FlicFlac

 

Als das Hauptzelt für den Besucherstrom freigegeben wird, gelangen wir ohne Hektik oder Drängeleien an unseren Platz. Schnell ist die gut gebuchte Veranstaltung im Zelt untergebracht. Das Licht wird abgedunkelt und eine eigenartige Stimmung macht sich breit. Das diffuse Licht und der leichte Nebel vermitteln eine unwirkliche Atmosphäre, in der über zwei Zuschauertreppen Menschen in den Innenraum gelangen. Eine perfekt inszenierte Gefängnisszene. Die „Gefangenen“ in ihrer schmutzig, grau-braunen Einheitstracht mit Rücknummern werden von „schwarzen Sheriffs“ begleitet und bei Bedarf entsprechend zu Recht gewiesen. Ein kurzer Alarmton löst die Versammlung der Insassen auf.

 

Ein Bild, wie wir es aus düsteren Gefängnisfilmen kennen. So vorbereitet, wird der Titel der Show schnell klar:  L E BE N S L Ä N G L I C H! 25 Jahre FlicFlac!
25 Jahre sind unter den anwesenden „Verurteilten“ gleichbedeutend mit lebenslänglich.

 

Es folgen Schlag auf Schlag Darbietungen der Artisten und Künstler. Die Expendables benötigen für ihre Darbietung weder Geräte oder andere Hilfsmittel. Ihre Werkzeuge sind die eigenen Körper, die zu beeindruckenden Leistungen fähig sind.

Im Hintergrund fällt ein überhoher Vorhang und gibt den Blick auf einen haushohen Zellentrakt frei, der ebenfalls mit Grau-Braunen gefüllt ist. In der Mitte ein riesiges dunkles, fest verschlossenes Tor. In den Zellen rumort es heftig.

Unterbrochen werden die Darbietungen durch die deutsche Band Altacraz Band, teils mit ruhigen aber auch mit fetzigem Rock. Gespielt wird im Zellentrakt. In den Umbauphasen verlustigen Bert und Fred das Publikum mit teils makabren Späßen. Master Of Hellfire spielt gerne mit dem Feuer und erheitert die Gäste mit derben „Ossi“-Scherzen und Redensarten.

Die Artistengruppe Air Track vollführt einen wahren Hexentanz. Mit atemberaubendem Tempo vollführen sie Überschläge und Saltos. Was wie ein Spiel anmutet, ist eine Höchstleistung von Luftartistik und Akrobatik.  Julia Galenchyk steigt in luftige Höhen und nimmt das Publikum mit einer anmutigen „Kür“ im Luftnetz gefangen.

Wieder auf dem Boden angekommen, überlässt sie die Manege Vlaadik Miagkostoupov, der mit seiner Jonglage eine Choreographie aus Ästhetik und Präzision vollführt. Evgeny Nikolaev setzt mit einem Reifring die Physik scheinbar außer Kraft.

Ganz ohne Netz und doppelten Boden lässt auch Laura Miller sich vor der Pause in die Zeltkuppel hieven, während bei ihrer Darbietung Wasser eine besondere Rolle spielt.

Ebenfalls scheinbar mühelos und ohne Kraftanstrengung zeigen Dmitry und Dmitry eine perfekt einstudierte Akrobatik, die ihresgleichen sucht. Russian Swing, Globe Of Speed  und Mad Fying Bikes halten die Besucher nach der Pause mit weiteren Highlights bei der Stange.   So wird das Publikum in einem wohldosierten Spiel aus Spannung und Entspannung im Bann gehalten.

L E BE N S L Ä N G L I C H! dürfte ein absolutes Muss für die erklärten Freunde von purem Nervenkitzel und durchdachter  Unterhaltung sein.