Ragnarök? Den meisten doch besser unter dem bürgerlichen Namen „Torsten Sträter“ bekannt, sorgte für ein ausverkauftes Theater im Gründungshaus. Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben – ist der Name des Programms.

Gleich zu Beginn gibt er einen Einblick die Arbeit eines Kabarettisten – oder ist er ein Comedian? Oder doch ein Poetry-Slammer ? Egal, wie das Kind heißt, Spaß muss es machen. Ein Metier, das er bestens beherrscht. In betont ruhiger Art, ohne Hektik ohne Stress mit einer einzigartigen Gelassenheit. Irgendwer prägte sein Markenzeichen: "Sträter liest so, wie Bruce Willis aussieht“

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Tatsächlich ist sein Auftritt eine Art Lesung, aber anderseits auch Erzählung und daneben Unterhaltung mit dem Publikum. 

Torsten Sträter hakt zum Aufwärmen provokativ einen Spickzettel Punkt für Punkt ab. Die Bayern müssen anders behandelt werden als die Sauerländer, bei den Schweizern darf er auf keinen Fall …, Orte mit „... lingen“ gehen eigentlich gar nicht. Ganz schlimm seien die Abo-Besucher. Gäste eben, die nicht seinetwegen kämen, sondern weil sie ein Abo haben. Also gewissermaßen gezwungen. Humorvoll nimmt er seine „Kundschaft“ auf den Arm, wobei er so ganz nebenbei erstaunt feststellt, dass er ganz gut davon leben kann. Diese Feststellung nimmt ihm niemand übel, immerhin erbringt er die erwartete Leistung. Die denn darin besteht, die Lachmuskeln zu trainieren und gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. 

Mode-Erscheinungen und Entwicklungen der letzten vierzig Jahre stehen im Programm. Spielzeug wie Monchichi, Playmobil, Transformer, Nintendo und Playstation 4… 

„Wir hatten damals nur Playmobil“, stellt er fest. „Diese Figuren mit nur einem Gelenk. Die konnten sich nur Bücken! Als Kind wurde man so richtig aufs Leben vorbereitet“. Pokemon dagegen versteht Sträter überhaupt nicht. 

Ein Dreizehnjähriger, der mit seinem Bruder und seiner Mutter in der ersten Reihe saß, konnte es ihm auch nicht erklären. Mit ihm unterhielt sich Sträter über Bücher und Spielfilme. Ja, drei-und-eine-halbe-Stunde „Herr der Ringe“-Filme sind einfach zu lang. Sollte man doch mal auf das Wesentliche reduzieren: 

         Schmucktransport von Liliputanern

            - Gandalf: Bring mal den Ring weg! 

            - Frodo: Ich guck ma.

            - Gandalf: Nimm Kollegen mit.

            - Frodo: Jou

         FERTIG!  8 Sekunden! 

In der Familie Sträter gibt es weitere Talente. Der Großvater hat die SMS erfunden. Zu einer Zeit, als es noch gar kein Internet und Mobilfunk gab! Wie? Ganz einfach! „Gehen Sie z.B. in die Filiale einer Postbank, ziehen einen Überweisungsträger, überweisen ihrem Kumpel 1 Cent und im Feld Verwendungszweck tragen Sie ihre Nachricht ein! Naja, zugegeben, die Antwort lässt auf sich warten!“ 

Und dann waren da noch die Gummistiefel, die Torsten früher als Kind tragen musste
 Und die Kunstlederteile mit Gummizug beim Turnen. Und das IPhone4 für 100 €, bei dem die Telefonnummern addiert wurden. Die unsägliche Flugangst, die mit „Sail away“ von Enya behandelt wurde. Oder was es mit Ragnarök auf sich hatte. 

Auf keinen Fall soll die Episode mit der Fleischwurst und den Ziegenklöten unerwähnt bleiben. Oder die grobe Leberwurst, die so grob war, dass man das verängstige Gesicht des Schweins noch erkennen kann. Oder Rach, der Restauranttester, in der Folge mit der frittierten Toblerone. 

Aber alle Geschichten ausführlich zu behandeln, würde sicherlich ein Buch füllen. Tun sie auch. Es war vorgesorgt. „Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben“ und „Der David ist dem Goliath sein Tod“ konnten in der Pause und am Ende der Vorstellung handsigniert erworben werden. 

Torsten Sträter gab nach der Vorstellung bei einer Zigarette noch einen Geheimtipp: „Puffpaff darf man nicht verpassen. Ist einfach genial!“ 

Anmerkung der Redaktion: Sebastian Puffpaff kommt am 04. April 2014 um 20.00 Uhr ins TiG! 

Fazit:
Wie hieß es in der Vorankündigung?

„Ist das Kabarett oder Comedy? Wen juckt das? Nennen Sie es „tiefenentspannte Neurosendeutungslasagne“, wenn Sie Lust haben.
Lachen werden Sie trotzdem. Denn:

„Lachen reinigt die Zähne.“ Sprichwort aus Tahiti „Funktioniert nicht bei gebrannten Mandeln.“

 

Ich habe lange nicht so gelacht und dabei Zeit und Raum vergessen können
Danke, Torsten Sträter.