Quelle: Jürgen Körting, photopub.de

Wir sind wieder wer! Die Wirtschaftswunderkinder zeigen ihre ersten Autos – mit vier Rädern und sogar festem Dach beginnt die Massenmotorisierung. Oma Janssens Büdchen steht auf der Plaza am Eingang zum Schlosspark. Wie in Zeiten des Wirtschaftswunders kann man sich hier mit einem Nappo stärken oder mit Ahoi-Brausepulver den Gaumen kitzeln. Rundherum stehen die liebenswürdigen Helden aus dem Beginn der Motorisierung zur Adenauer- und Erhardzeiten.

Notdürftig modernisierte Vorkriegskonstruktionen und teils abenteuerlich improvisierte Klein- und Kleinstwagen. Der Fend Kabinenroller, vielen bekannt als Messerschmitt mit Tandemsitzen und Plexiglas-Kabinenhaube bot echtes Flugzeugfeeling. Im Zündapp Janus saß man Rücken-an-Rücken und von der Seite betrachtet wusste niemand, wo bei dem Auto vorne und hinten ist. Die Türen waren an Front und Heck. Ähnlich der Isetta, die der stolze Fahrer ebenso von vorne bestieg. Der Lizenzbau war einige Jahre das einzige Fahrzeug von BMW neben dem opulenten 501 „Barockengel“. Das gibt die Bandbreite wieder, die die Lovely Heroes bei den Classic Days zeigen: Vom Viktoria Spatz über Borgward bis zum Mercedes 300 „Adenauer“. Am Wochenende fahren die gutgelaunten und zeitgenössisch verkleideten Besitzer in einem kleinen Corso über das Areal. Nahe der Torburg werden die Fahrzeuge vorgestellt und Anekdoten aus ihrer Entstehungsgeschichte erzählt. Schließlich sind es eher die Urgroßväter, die diese Zeit noch selbst erlebt haben. Bei den Classic Days wird der damalige Aufbruch in eine neue Ära sicht-, hör- und fühlbar.